Schimmel
Dem Schimmel in der Mietwohnung keine Chance – richtig Lüften und Heizen!
Voraussetzungen für das Wachsen von Schimmelpilzen unter dem Begriff „Schimmelpilz” werden verschiedene Pilze aufgrund ihres Wachstums zusammengefasst, die sich in ihrer Farbe und Konsistenz deutlich voneinander unterscheiden können.
Grundlegende Voraussetzungen für das Wachsen von Schimmelpilzen ist das Vorhandensein von:
Feuchtigkeit
Das Substrat auf dem Schimmelpilze wachsen, ist immer feucht.
Luftfeuchtigkeit und Kondensatbildung haben verschiedene Ursachen:
- ein falsches Lüftungsverhalten – vor allem nach Umbaumaßnahmen, wenn die Außenhülle des Hauses dichter ist als vorher (Fenster, Türen)
- eine geringe Heizleistung in einzelnen Räumen oder die ungünstige Möblierung der Räume, zu dicht an der Wand stehende Schränke behindern die Luftzirkulation
- Kälte- oder Wärmebrücken und ein unzureichender Wärmeschutz der Außenwände können ebenso zur Bildung von Kondensat auf den Wänden führen
Temperatur
Die Temperatur im Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit in einer Wohnung eine große Rolle. Unzureichend beheizte Räume mit geringer Zimmertemperatur weisen oft eine hohe Luftfeuchtigkeit auf. Diese Raumluftfeuchte setzt sich dann schnell auf den kalten Wandflächen ab. Damit ist die wichtigste Voraussetzung für die Schimmelbildung erfüllt.
Nährstoffe
Schimmelpilze ernähren sich organisch. Aufgrund dessen stellen zellulosehaltige Materialien wie Tapeten, Farben, Leim, Holz und alles was organischen Ursprungs ist, eine Nahrungsquelle für Pilze dar.
Richtiges Lüften der Wohnung ist das A und O
In der kalten Jahreszeit kann eine Lüftungsdauer von 5 bis 10 Minuten ausreichend sein. Im Sommer sollte jedes Stoßlüften für etwa 25 Minuten erfolgen. Kurzzeitiger Durchzug in der Mietwohnung (Querlüftung) ist die effektivste Form der Lüftung.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die vorhandene Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer zu kontrollieren. Wird ein zu hoher Wert angezeigt, ist dies ein Anzeichen dafür, dass gründlich gelüftet werden muss. Der optimale Wert behaglicher Raumluftfeuchte liegt zwischen 35 % und 60 % relativer Luftfeuchte.
Richtiges Heizen ist nicht schwer
Das Heizen hat einen großen Einfluss auf die Entstehung von Feuchtigkeit und die damit verbundene Schimmelpilzbildung in Innenräumen. Zum einen kann die erwärmte Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen, zum andern wird die Gefahr von Kondenswasserbildung an warmen Außenwänden minimiert.
Nur warme Luft kann ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen und beim Lüften aus der Wohnung transportieren. Dabei hereinströmende kalte Luft muss ebenso erwärmt werden, um Feuchtigkeit aufnehmen zu können. Entsprechend der Raumnutzung ergeben sich für die einzelnen Räume verschiedene Behaglichkeits-Temperaturen.
Wichtig ist, dass alle Räume ausreichend und vor allem kontinuierlich geheizt werden. In jedem Raum sollte die Heizung mindestens schwach eingeschaltet ständig in Betrieb sein. Dies ist energetisch deutlich effektiver als die Angewohnheit vieler Bewohner erst nach Feierabend kräftig die Heizkörperventile aufzudrehen und vor dem Schlafengehen wieder herunterzuregeln.
Hierdurch kann die Raumluft zwar für eine gewisse Zeit auf erträgliche Temperaturen erwärmt werden, die Wand-, Boden und Deckenflächen, die während des Tages und der Nacht auskühlen, bleiben jedoch zu kalt und erhöhen somit die Gefahr der Bildung von Kondensfeuchte.
Außerdem ist beim schnellen Aufheizen der Räume der Energieverbrauch höher, als bei der gleichmäßigen Sicherung einer höheren Grundtemperatur. Kühlere Räume dürfen nicht mit der Luft wärmerer Räume beheizt werden, wie das oft in Schlaf- oder Kinderzimmern der Fall ist. Dabei gelangt neben der Wärme auch viel Feuchtigkeit in den kühlen Raum. In der Folge steigt die relative Luftfeuchtigkeit und erleichtert das Wachstum von Schimmelpilzen. Der Temperaturunterschied zwischen benachbarten Räumen sollte nicht zu hoch sein.
Kühle Räume sollen also auch mit dem Heizkörper temperiert werden. So schaffen Sie nicht nur gesunde Wohnbedingungen, sondern benötigen auch weniger Energie um die Wohnräume in denen Sie sich ständig aufhalten, aufzuheizen. Wichtig ist es, dass die Wärmeabgabe der Heizkörper nicht durch Verkleidungen, Vorhänge oder Gardinen behindert wird. Dann kann die Wärme nicht im vollen Umfang an die Raumluft abgegeben werden.
Fazit
Die fortschreitende Sanierung von Wohngebäuden erfordert eine Änderung im Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner. Wer bauphysikalische Gesetzmäßigkeiten beachtet und seine Wohnung wie beschrieben beheizt und lüftet, verhindert Feuchtigkeitsbildung und damit die Gefahr des Schimmelpilzwachstums, lebt gesünder und spart außerdem noch Heizenergie und damit Geld.